Nationalität und Herkunft in der Kriminalberichterstattung

Umgang österreichischer KriminalberichterstatterInnen mit personenbezogenen Daten der Tatverdächtigen in Printmedien und ihren Online-Auftritten

Autor/innen

  • Sebastian Albrich

DOI:

https://doi.org/10.21243/mi-01-16-05

Schlagworte:

printmedien, nationalität, herkunft, kriminalberichterstattung

Abstract

Die auf einer Online-Befragung von 64 KriminalberichterstatterInnen der tagesaktuellen österreichischen Print- und Online-Medien basierende Erhebung, bietet einen Einblick in die Ansichten und Einstellungen der befragten JournalistInnen zum Umgang mit der Nationalität und Ethnie in der Kriminalberichterstattung von Printmedien und ihren Onlinauftritten. So wurden Einflüsse auf die Handhabung, die Bedeutung der Information, die Akzeptanz verschiedener Regelungen zum Umgang mit der Information sowie das Problembewusstsein der Befragten erhoben. Die KriminalberichterstatterInnen messen Staatsbürgerschaft und Herkunft, vor allem im Kontext organisierter und grenzübergreifender Kriminalität sowie bei Straftaten, die ihrer Meinung nach verstärkt einer Nationalität zuordenbar sind, große Relevanz zu. Als Einflussfaktoren ließen unter anderem die persönlichen Einstellungen der JournalistInnen zum Zusammenhang von Staatsbürgerschaft, Herkunft und Kriminalität sowie das Publikumsbild identifizieren. Die Entscheidung über den Umgang mit den Informationen soll für die JournalistInnen primär medienintern fallen. Ein Nichtnennen wird von den Befragten aus verschiedenen Gründen allgemein abgelehnt. Der Migrationshintergrund sollte eher nicht kenntlich gemacht werden. Obwohl über die Hälfte der Meinung ist, dass die Kriminalberichterstattung Vorurteile schüre, glauben sie nicht, dass der Verzicht auf die Nennung etwas an den Vorurteilen in der Bevölkerung ändern würde.

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Veröffentlicht

2016-03-23

Zitationsvorschlag

Albrich, S. (2016). Nationalität und Herkunft in der Kriminalberichterstattung: Umgang österreichischer KriminalberichterstatterInnen mit personenbezogenen Daten der Tatverdächtigen in Printmedien und ihren Online-Auftritten. Medienimpulse, 54(1). https://doi.org/10.21243/mi-01-16-05